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06.11.2022

Migräne steckt in der Haut

Elisabeth Russe erhält das Dr. Suzanne Noël Stipendium für ihre Forschung

Das Dr. Suzanne Noël Stipendium wird von der Föderation SI Europa alle zwei Jahre vergeben. Es richtet sich an Chirurginnen, die eine Weiterbildung im Fachgebiet der plastischen Chirurgie anstreben. In diesem Jahr wurde das Stipendium erstmals einer Medizinerin zugesprochen, deren Forschungsprojekt auf diesem Gebiet einzigartig ist: Elisabeth Russe, Fachärztin der plastischen, rekonstruktiven und ästhetischen Chirurgie im a.ö. Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Salzburg, forscht über die Zusammenhänge zwischen Haut und Migräne. Club Zell am See hat Elisabeth Russe für das Stipendium vorgeschlagen. Es wurde anlässlich der Weintaufe in Krems überreicht.

Elisabeth Neumayr, Club Zell/See, Elisabeth Russe, Eliette Thurn – © gg
Elisabeth Neumayr, Club Zell/See, Elisabeth Russe, Eliette Thurn – © gg

Haut und Nerven – wo die Migräne merkbar wird

Im Zuge ihrer Studie konnte die Medizinerin Elisabeth Russe als erste den Zusammenhang zwischen Hauteigenschaften und Migräne nachweisen. Sie ging bei ihrer Arbeit der Tatsache nach, dass Haut und Nervensystem in der embryologischen Entwicklung von demselben Gewebe abstammen.

Russe ist weltweit eine der wenigen Chirurgen, die Migräne operieren kann. "Dadurch habe ich die Möglichkeit, Haut als Abfallprodukt bei der Operation zu entfernen und in Folge weiter zu untersuchen", erklärt sie Details. "Dies gepaart mit der vollkommen verrückten Idee, Migräne in der Haut überhaupt zu suchen, hat uns diese medizinische Sensation ermöglicht."

Russe analysierte Haut von Migräne-Patienten, um Kälterezeptoren zu identifizieren, da zwischen Temperatur und Migräne bzw. Kopfschmerz bereits Zusammenhänge bekannt sind. Migräneanfälle sind im Winter deutlich häufiger als im Sommer, Temperaturstürze und Wetterwechsel lösen Migräneanfälle aus und die Bewohner kühlerer Klimazonen sind deutlich häufiger von Migräne betroffen als jene in wärmeren Ländern. Dies zeigt sich unter anderem durch den einschießenden Kopfschmerz, wenn etwas eiskaltes getrunken wird (brain freeze), aber auch die Wohltat eines Cool Packs auf einer schmerzenden Stelle. Messungen ergaben, dass der untersuchte Kälterezeptor bei Migränepatienten um den Faktor 136 niedriger ist, als bei Menschen, die von Migräne verschont sind. "Nicht medizinisch gesprochen wäre der Faktor 2 schon eine Sensation gewesen, 136 ist ohne Worte", sagt Russe. Dieses Ergebnis wurde bisher bei acht Proben bestätigt. "Wir konnten das eigentlich selbst nicht glauben", erzählt die Medizinerin.

Für diese Forschung wurde ihr nun das Stipendium zugesprochen, das nach der französischen plastischen Chirurgin Suzanne Noël benannt ist. Das Geld wird zur Fortsetzung und Publikation der Studie verwendet.
Österreichs Soroptimistinnen gratulieren sehr herzlich.

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22.10.2022

Solidarität mit den Frauen und der Freiheitsbewegung im Iran!

Seit Tagen protestieren Frauen europaweit in Städten wie Basel, London, Brüssel, oder Berlin. Auch in Österreich gibt es immer wieder Kundgebungen!

Viele in Österreich lebende Frauen, aus unterschiedlichen Teilen des Irans, werden jetzt um ihre im Iran lebenden Familienangehörigen bangen, die sich an den Protesten beteiligen. Ihnen und allen mutigen Frauen und Unterstützer*innen im Kampf gegen den Kopftuchzwang und für Freiheit gilt unsere Solidarität.

"Frauenrechte sind Menschenrechte – überall!


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14.10.2022

Kampf um Gerechtigkeit für Frauen

Der Fall EUROGINE Verhütungsspiralen

Die spanische Firma Eurogine stellt Verhütungsspiralen aus Gold bzw. Kupfer her. Aufgrund eines Materialfehlers brechen bei bestimmten Chargen Plastikarme ab.
Soroptimist Österreich ist Kampagnenparterin des VSV: Gemeinsam werden Frauen dabei unterstützt, Schadensansprüche geltend zu machen.
Websitebereich für Soroptimistinnen.

SI-Österreich-Chefin Eliette Thurn,  VSV-Obfrau Daniela Holzinger-Vogtenhuber, RA Margit Sagel, Eva Maria Hackl - (c) siö
SI-Österreich-Chefin Eliette Thurn, VSV-Obfrau Daniela Holzinger-Vogtenhuber, RA Margit Sagel, Eva Maria Hackl - (c) siö

Die spanische Firma Eurogine stellt Verhütungsspiralen aus Gold bzw Kupfer her. Aufgrund eines Materialfehlers brechen bei bestimmten Chargen die Plastikarme frühzeitig (reguläre Lebensdauer 5 Jahre) entweder spontan und oft unbemerkt oder erst bei der Entfernung der Spirale.
Wenn die scharfkantigen Teile bei einer Monatsblutung nicht herausgespült werden, dann bedarf es meist einer operativen Entfernung unter Narkose.

28.502 fehlerhafte Spiralen wurden lt. Eurogine zw. 2014-17 in Österreich verkauft.
Bei einer registrierten Bruchrate von 68 % sind  in Österreich mehr als 19.000 Frauen potenziell betroffen.
Der VSV unterstützt Frauen bei der Geltendmachung von Schadenersatz aus der Produkthaftung gegen Eurogine und aus der Amtshaftung gegen die Republik Österreich.

"Beim Fall „Eurogine“ geht es um wesentlich mehr als lediglich die Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen aufgrund eines fehlerhaften Medizinproduktes. Es geht um Gerechtigkeit. Erlittene Schmerzen und Ängste werden nicht anerkannt – Spätfolgen als Bagatelle abgetan", sagt Soroptimist-Österreich-Präsidentin Eliette Thurn. Soroptimist Österreich ist Kampagnenparterin des VSV. Gemeinsam werden Frauen dabei unterstützt, Schadensansprüche geltend zu machen.

Zu diesem Zweck haben wir ein gemeinsames Crowdfunding (siehe sammelaktion-eurogine.at) ins Leben gerufen, um auch Frauen, die privat über keine Rechtsschutzversicherung verfügen, eine erfolgreiche Klage zu ermöglichen.

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20.09.2022

Soroptimist-Club Feldkirch-Montfort gechartert

60 aktive Clubs in Österreich

21 Frauen aus Feldkrich und Umgebung haben sich Mitte September dem soroptimistischen Gedanken verschrieben und unter Anleitung der Extension-Beauftragten der Österreichischen Union, Renate Magerle, und der Patin Sabine Mach vom Club Wien-Vivata, einen neuen SI-Club gechartert. Die Charter-Urkunde überreichte Margrit Weber-Scherrer, Constitution-Beauftragte der Europäischen Soroptimist-Föderation. SI Österreich freut sich mit den neuen Clubschwestern und heißt sie herzlich willkommen.

Club Feldkirch-Montfort & ihre Charter-Urkunde - (c) gg
Club Feldkirch-Montfort & ihre Charter-Urkunde - (c) gg

Das Charterprojekt des neuen Clubs steht unter dem Motto "Power.Frauen & Gesundheit". In Kooperation mit der Stadt Feldkirch wird damit Frauen mit Migrationshintergrund Information und Vernetzung zu den Themen Gesundheit, Ernährung und Bewegung angeboten.

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03.08.2022

EQUAL PENSION DAY

Trotz steigender Altersarmut noch immer wenig Resonanz in der Gesellschaft

Am 3. August erreichen Männer in Österreich heuer bereits den Pensionsbetrag, den Frauen erst bis Ende des Jahres bekommen. 2015 lag die Frauenpension 41 Prozent unter jener der Männer, heute sind es immer noch 38 Prozent.
Daher muss jungen Frauen eindringlich klar gemacht werden: Ihr könnt nicht ohne schwerwiegende Folgen jahrelang gar nicht oder bloß Teilzeit arbeiten … sonst liegt eure Pension unter der Armutsschwelle!

Zu wenig Pension für Frauen – Equal Pension Day –   © adobe stock photo
Zu wenig Pension für Frauen – Equal Pension Day – © adobe stock photo

Das früher gültige Pensionssystem bezog die besten 15 Jahre zur Berechnung der Pension heran, wodurch es weniger problematisch war, langjährig geringfügig beschäftigt zu sein oder in Teilzeit zu arbeiten.
Daher:
muss jungen Frauen eindringlich klar gemacht werden: Ihr könnt nicht ohne schwerwiegende Folgen jahrelang gar nicht oder bloß Teilzeit arbeiten … sonst liegt eure Pension unter der Armutsschwelle!
Das österreichische Sozialversicherungssystem ist auf vollzeiterwerbstätige Männer ohne Lücken in der Erwerbsbiografie ausgerichtet. Es „bestraft“ jedoch jede Abweichung. Frauen haben im Durchschnitt 10 Beitragsjahre weniger als Männer, größtenteils bedingt durch betreuungsbedingte Unterbrechungen, also Familienarbeit. Die Lohnschere verstärkt diesen Effekt und sorgt dafür, dass Frauen auf im Bezug auf die Beitragshöhe schlechter abschneiden. Durch Corona wurde auch wieder verstärkt sichtbar, dass typische „Frauenjobs“ – während der Pandemie gern systemerhaltend genannt – schlecht bezahlt sind.

Das immer noch sehr traditionelle Rollenverständnis in Österreich bewirkt, dass nach wie vor bei der großen Mehrheit der Paare, wenn ein Kind kommt die Frau die Hauptbetreuung übernimmt. Das Pensionssplitting ist in der Gesellschaft noch nicht angekommen. Die derzeit noch notwendige individuelle Vereinbarung mit dem Partner erschwert es vielen Frauen wenigstens diese Möglichkeit zu nutzen. Wir hoffen stark, dass die politische Ankündigung, hier Abhilfe zu schaffen auch zeitnah Realität wird und auch Lösungen für Frauen und Paare in allen Einkommensschichten und Familienkonstellationen gesucht werden.
Die gesetzliche Gleichstellung ist weitgehend umgesetzt. Vor allem im öffentlichen Bereich sind die Chancen für Frauen gut verankert. Die berühmte „gläserne Decke“ besteht jedoch in vielen Unternehmen nach wie vor.
Ausbildung ist einer der wesentlichsten Faktoren, die es Frauen ermöglicht den ihnen zustehenden Platz einzunehmen. Bildung ist uns Soroptimistinnen eines der wesentlichsten Anliegen. Hier die richtigen Schritte zu setzen, ist mit guter Information, persönlichem Engagement, aber auch gesellschaftlicher Unterstützung verbunden. Junge Frauen zu ermutigen diesen Weg zu gehen, ist eines der Ziele, das wir in vielfältiger Wese unterstützen. Es gibt ein jährliches Stipendium. Gerade auch bei der Bewusstseinsbildung, dass Finanzwissen für Frauen einen ganz wesentlichen Faktor für ein selbstbestimmtes Leben bildet, wird mit Informationsmaterial, Vortragstätigkeit und Workshops in Schulen von den Soroptimist Clubs ein wesentlicher Beitrag geleistet.

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