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24.02.2024

Am Weltfrauentag gehen wir in unterschiedlichen Schuhen

Ein Schuh für den Beruf, ein Schuh für die unbezahlten Leistungen für die Gesellschaft

Wir laden alle Frauen ein, bei diesem fröhlichen Zeichen des gesellschaftlichen Ungleichgewichtes mitzumachen: Einen Tag lang mit zwei unterschiedlichen Schuhen zu zeigen, dass Frauen noch immer Doppelbelastungen und ungleiche Wertschätzung erleben. Der 8. März soll bunt werden!

– © SIE
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24.02.2024

„Alles wirkliche Leben ist Begegnung”

In Erinnerung an die Soroptimistin Christine Gubitzer

Eine Soroptimistin ist nicht mehr. Eine Soroptimistin, deren Lebenserfahrung, Übersicht und Menschlichkeit sie besonders gemacht hat. Sie konnte zuhören, nachdenken, abwägen. Sie hatte Hinweise, Ratschläge, Lösungen für Probleme.  Es war gut, auf sie zu hören. Ihr zuzuhören.
In beeindruckender Weise schaffte sie es mit ihrer tiefen, diskussionsgeschulten Stimme, Analysen, Zusammenfassungen und Beruhigung in Konflikte zu setzen. Christine Gubitzer wird fehlen. Uns Soroptimistinnen fehlen. Ihrer Familie und ihren Freunden fehlen.

Im Gedenken an Christine Gubitzer   – © club wien ringstrasse, montage gg
Im Gedenken an Christine Gubitzer – © club wien ringstrasse, montage gg

„Alles wirkliche Leben ist Begegnung” – dieses Zitat des Philosophen Martin Buber war ihr Leitspruch. Und sie hat selbst beschrieben, dass ihr privates wie berufliches Leben von diesem Ausspruch  beeinflusst war.  Sie konnte Vorträge und Reden halten, sprach immer frei und hatte so ihr Gegenüber stets im Auge. Druckreif formulieren konnte sie; und in Bildern sprechen: „Unser Unterbewusstsein versteht nur Bilder und je mehr wir es damit füttern, desto besser ist es uns zu Diensten.  Wenn wir uns mehr negativer Bilder bedienen, ständig jammern, geben wir dem Unterbewusstsein den Impuls, die negative Situation zu erhalten. Je positiver unsere Kommunikation gestaltet wird, desto wohler werden wir uns fühlen, desto emotional stärker werden wir sein.“ Das erklärte Christine ihren Schülerinnen, Gewerkschafterinnen, politischen Mitstreitern ebenso wie  auch Mobbingopfern in Seminaren.  

Zu den Stationen ihres beruflichen Werdegangs gehörten Tätigkeiten als Aufsichtsratsmitglied der Allgemeinen Pensionskasse, Stellvertreterin von Franz Neugebauer in der BVA (Beamtenversicherungsanstalt), Gemeinderätin in Krems (1992 – 1997), Vorsitzende Stellvertreterin der GÖD, Spitzenfunktionärin im ÖGB, der GÖD und im ÖAAB als Frauenvertreterin.  Sie war im Team der Schlussverhandler des Bundesgleichbehandlungsgesetzes unter Ministerin Johanna Dohnal, zuletzt im Kuratorium der Nationalbibliothek und Mitglied der APK Pensionskasse. Sie war Trägerin des Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich. Sie liebte es zu reisen; zu lesen, zu leben und alle Sorten von Kaffee.

Christine Gubitzer hat in den Clubleben mancher Soroptimist-Gemeinschaften Spuren hinterlassen.  Sie hat die Gründung und den Werdegang von Clubs begleitet und unterstützt. Sie war Patin von Wien Ringstraße, dessen Mitglied sie später wurde. Die CS sahen es als besondere Ehre. Sie war Beraterin von Klosterneuburg oder Krems. Mit Begeisterung und Familie besuchte sie die Festspielmeetings am Bodensee. Sie stellte die erste Verwaltungsstelle in der Grünentorgasse auf die Beine und war über sehr engagierte Jahre die Herausgeberin unseres Journals. Ihre weitreichenden Verbindungen setzte sie gerne zum Wohle der Clubs und des Soroptimismus ein; manches Projekt entstand aus ihrer Ideenwerkstatt. Buch und Ehrung für die Gründungs-Clubschwester des ersten Wiener Clubs, Marianne Beth, war eines ihrer letzten Projekte, das vor zwei Jahren leider nicht mehr zustande kam.
Sie war gern gesehener Gast und willkommene Teilnehmerin an Aktivitäten. Es war gut, ihr begegnet zu sein. Christine wird fehlen, aber nicht ihre Inspiration: „Du bist nicht mehr da, wo Du warst, aber Du bist überall, wo wir sind“ (Victor Hugo), Christine.


Das Begräbnis findet am 7. März 2024, um 13 Uhr auf dem Friedhof Krems (Sigleithenstraße 13-55 bzw. Wiener Straße 87, 3500 Krems) statt.
Die Seelenmesse wird am 7. März 2024, um 17 Uhr in der Servitenkirche (Servitengasse 9, 1090 Wien) gefeiert.


Im Sinne der Verstorbenen bitten wir von Blumenspenden abzusehen und den dafür gedachten Betrag für ein Sozialprojekt zu spenden (SI Club Wien Ringsrasse, IBAN AT64 3200 0000 0811 5115, Kennwort "Christine Gubitzer").

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20.02.2024

Gewalt als zeitlose Unkunst.

Wanderausstellung SIOLENCE bis Ende März im Museum Angerlehner und ab 5. April in der Stadtgalerie Deutschlandsberg

Auf Initiative unserer Unionspräsidentin Petra Werkovits zeigt Soroptimist International Österreich ein Jahr lang die Ausstellung SIOLENCE, in der Frauen, die Gewalt erlebt haben, von ihren Erfahrungen sprechen. Die Bilder zu diesen Protagonistinnen stammen von der österreichischen Star-Fotografin Elfie Semotan. Die Ausstellung, die nach der Eröffnung in Wien durch alle Bundesländer geschickt wird, soll der oft verschwiegenen Gewalt Stimmen und Gesichter geben: siolence.at

Hier ist die Wanderausstellung zu sehen:

•    15.11. – 19.11.2023: Designforum Austria, MQ Wien

•    25.11. – 10.12.2023: Gmünd im Waldviertel, Niederösterreich
•    11.1. – 2.2. 2024: VWU – VWU Vorstudienlerhrgang der Wiener Universitäten, Sechshauserstr. 33A, 1150 Wien (Aula im 2. Stock), Anmeldung erbeten
•    11.2. – 31.3.2024: Museum Angerlehner, Thalheim bei Wels, Oberösterreich
•    5.4. – 14.4.2024:  Stadtgalerie Deutschlandsberg, Hauptplatz 22, 8530 Deutschlandsberg
•    19.4. – 26.5.2024: Stadtgalerie Gmünd, Kärnten
•    Juni 2024: FH Kufstein, Tirol
•    20.06. – 31.08.2024: Friedensburg Schlaining, Burgenland
•    September/Oktober 2024: Kunsthaus Graz, Steiermark
•    Oktober/November 2024 Landestheater Salzburg
•    25.11. – 10.12.2024: Vorarlberg

#violence #silence #siolence – © k. bissuti
#violence #silence #siolence – © k. bissuti
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Im Laufe der Zeit hat die Kunst sich auf vielfältige Weise mit dem Thema Gewalt in unserer Gesellschaft befasst. Im Speziellen mit jener gegen Frauen und Mädchen. Schreiend, traurig, mit Narben, Blut, blaue Flecken, zerstörte Gegenstände, zerrissenes Gewand … Diese Ausstellung tut das nicht. Diese Ausstellung ist die bewusste Inszenierung der Stille. Denn es ist die Stille, in die sich Opfer hüllen, weil Gewalt ein Tabuthema ist, die Stille, der sie nicht entkommen. Und: es ist die Stille, die Gewalt vorantreibt. Denn das Schweigen der Gesellschaft hat zum Effekt, dass Gewalt immer weitergeht. Das stille Einfangen des bedrückenden Gefühls der Opfer, die geschlagen, misshandelt, sexuell missbraucht, kontrolliert, gestalkt und bedroht wurden – das ist die Idee dieser Ausstellung von Soroptimist International Österreich nach einem Konzept von BBDO Wien, das die internationale Fotografin Elfie Semotan mit behutsamem Feingefühl umgesetzt hat. Doch die Abbildung der Stille ist es nicht allein. Mit dem Ziel, etwas zu bewegen, wachzurütteln und das Wegschauen und Weghören zu beenden, brechen alle Opfer in der Ausstellung „Siolence“ ihr Schweigen und sprechen in eindrucksvoll mutiger Art und Weise über das Erlebte, ihre Gefühle, ihre Angst. Es ist ein Beginn. Denn Gewalt an Frauen darf nicht akzeptiert und auch nicht weiter verschwiegen werden.
Mit der Kampagne „Siolence“ gibt Soroptimist International Österreich Gewalt also Gesichter und Stimmen und schafft ein neues Wort für die Unkunst, die Opfer erleben und unsere Gesellschaft täglich lebt. Und zwar alle gemeinsam. Die Täter und all jene, die sich dadurch schuldig machen, dass sie wegschauen und stillschweigen. Dass sie ignorieren, statt einzuschreiten oder Hilfe zu holen. Dies prangern wir nicht an, denn auch das Wegschauen und Weghören sind lediglich Produkte jahrhundertelanger Sozialisierung. Aber wir appellieren an Menschlichkeit und den Verstand, dass dieser Unkunst ein Ende bereitet werden muss. Durch uns alle, für uns alle. Und eine gewaltlose Zukunft für kommende Generationen.

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11.02.2024

Equal Pay Day: Valentinstag ist heuer Tag der Lohnungerechtigkeit

Angestellte Frauen verdienen 29 Prozent weniger als angestellte Männer

Aktuell liegt die Einkommensdifferenz zwischen Frauen und Männern in Österreich, der viel zitierte Pay Gap, im Durchschnitt bei 12,4 %. Umgerechnet sind das abgerundet 45 Arbeitstage, die vollbeschäftigte Frauen in diesem Jahr kostenlos arbeiten. Das errechnete das BPW, das Netzwerk Business & Professional Women, nach Daten der Statistik Austria.

So wird der Einkommensunterschied berechnet  – © equalpay.center
So wird der Einkommensunterschied berechnet – © equalpay.center

Einer ganzjährig in Vollzeit angestellten Frau entgehen pro Jahr durchschnittlich 19.205 Euro im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen. Im Vorjahr lag der Unterschied noch bei 13 Prozent, es gab also einen kleinen Fortschritt. Möglich macht das die Auswertung der Löhne und Gehälter der verschiedenen Beschäftigungsgruppen: Der zeigt, dass nur Beamtinnen die Lohngleichheit bereits erreicht haben. Bei den Angestellten Frauen beträgt der Gender Pay Gap derzeit 29 Prozent, bei Arbeiterinnen 26 Prozent.

„Auf ein Erwerbsleben gerechnet ergeben sich so unglaubliche Summen. Geld, das Frauen fehlt: später bei der Pension, aber auch, um sich eine eigenständige Existenz aufzubauen, finanziell unabhängig zu sein oder sich einen verdienten Urlaub zu gönnen“, sagt Christa Kirchmair, Präsidentin von Equal Pay – Initiative für Einkommensgerechtigkeit.

Das Frauennetzwerk BPW sowie Österreichs Soroptimistinnen fordern daher die Politik auf, endlich Verantwortung zu übernehmen. „Vom Kanzler haben wir zuletzt gehört, Frauen sollen nicht in Teilzeit arbeiten, wenn sie zu wenig verdienen. Der Gender Pay Gap zeigt, dass auch in Vollzeit arbeitenden Frauen jährlich durchschnittlich 6.189 Euro entgehen. Zugleich erledigen sie deutlich mehr unbezahlte Arbeit, wie die jüngste Zeitverwendungsstudie gezeigt hat. Das ist ein Skandal, die Regierung muss umfassende Maßnahmen in Richtung Lohngerechtigkeit setzen“, so Kirchmair.

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08.02.2024

Studentinnen und Studenten gegen Gewalt ...

... SIOLENCE zu Gast am Vorstudienlehrgang der Universität Wien

SI Club Wien Ringstrasse zeigte die Wanderausstellung SIOLENCE – das diesjährige Unionsprojekt – in den Räumen des Vorstudienlehrgangs der Universität Wien.
Studierende  aus sechs verschiedenen Ländern verfassten Lieder und präsentierten Texte zum Thema Gewalt an Frauen und berichteten bei der Eröffnungsveranstaltung in beeindruckender Weise über eigene Erfahrungen und die Situation in ihren Ländern.
Die Ausstellung der Bilder von Elfi Semotan sollte  junge Menschen des Vorstudienlehrgangs motivieren als „BotschafterInnen gegen Gewalt an Frauen“ ihre Stimmen zu erheben!  
Bei der Veranstaltung sprachen Alice, eine der Protagonistinnen, die Schauspielerin und Autorin Linde Prelog las aus ihrem Buch „Gelinde gesagt“ und der  renommierte Geschlechterforscher und Experte für Männerarbeit,  Erich Lehner, erläuterte  die Ursachen für die wachsende Gewalt gegen Frauen und Mädchen und die Möglichkeiten von „Männerarbeit“ .  
Das Video Zeigt Impressionen der Veranstaltung.

– © club wien ringstrasse
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